Historie

Das am 28. Mai 1792 als spätbarockes Kur- und Ballhaus von Kurfürst Max Franz gebaute repräsentative Schlösschen "La Redoute" inmitten des zu dieser Zeit aufstrebenden Heilbads Bad Godesberg blickt auf eine wechselvolle Geschichte: Theater, Konzerthaus – der junge Beethoven spielte hier Joseph Haydn vor, der ihn später in Wien unterrichtete -, Spielbank, Gemäldegalerie, Mädchenpensionat, privater Wohnsitz bis hin zum Übergang an die Besatzungsmacht im Jahr 1945.

Als englischer und später belgischer Offiziersclub dient die Redoute als geschätzter Gesellschaftsclub mit Bar, Restaurant und Lesesaal und wird nach Gründung der Bundesrepublik von der Alliierten Hohen Kommission weiterhin so genutzt.

Frankreichs Hoher Kommissar André François-Poncet, kosmopolitisches Mitglied der Académie Française, übernimmt die Präsidentschaft. Er möchte die Verkrampfungen aus der Kriegszeit überwinden und den Club in ein normales Gesellschaftsleben überleiten

Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss ist Schirmherr, Bundeskanzler Konrad Adenauer Ehrenpräsident. Ein General Committee und ein Executive Committee leiten den diplomatischen Gesellschaftsclub, je zur Hälfte mit ausländischen Diplomaten und Deutschen besetzt. Das General Committee besteht von deutscher Seite aus fünf Staatssekretären, Chef des Bundespräsidialamts, Protokollchef und fünf hohen Beamten des Auswärtigen Amtes. Das Exekutive Committee umfasst die Botschafter Guenther Diehl, von Herwarth, Dr. Glässing und Dr. Soltmann. Der Club wird von einem Briten, Mr. Hallum, geführt wie ein englischer Gesellschaftsclub mit Restaurant, Bar, Bridgespiel, Tees, Musikabenden, Jugendtanztees. In den oberen Räumen der Redoute gibt es einige Zimmer zur Übernachtung.

Ein Botschafter wird ab nun Clubpräsident, die Präsidiumsmitglieder bestehen je zur Hälfte aus Ausländern und Deutschen. Oberbürgermeister und Protokollchef gehören dem Präsidium ex officio an. Vorstandsvorsitzender wird Professor Arntz; Graf und Gräfin Dr. Dr. Georg Széchenyi übernehmen das Sekretariat und die Betriebs-GmbH. (Link zu ehemaligen Präsident*Innen) . Die Betriebs-GmbH vermietet die Räumlichkeiten und betreibt die Restauration. Das Programm des Clubs wird u. a. ergänzt um Besuche von Kunstausstellungen, Bälle, Konzerte, Filmabende. Gräfin Rosy Széchenyi kümmert sich unermüdlich um die Vielzahl gesellschaftlicher Anlässe.

Die Namensänderung erfolgt aufgrund der Eingliederung von Bad Godesberg nach Bonn. Wegen grundlegender Sanierungsarbeiten wird die Redoute für 3 Jahre geschlossen und der Club führt seine Veranstaltungen unvermindert im Rheinhotel Dreesen durch. Die Betriebs-GmbH (inzwischen umbenannt in Redoute-Gästehaus-GmbH) wird aufgelöst. Ab nun mietet der Internationale Club die Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Sekretariat in der Redoute von den Pächtern (seit 2011 Von Borries & Partner Premiengastronomie  https://vbp.eu/)

Der Club feiert das Silberjubiläum u. a. mit einer Rede des damaligen Ehrenpräsidenten Hans-Dietrich Genscher. Das stimmungsvolle Fest mit 345 Gästen wurde auch besucht von Bundespräsident Walter Scheel uns seiner Frau Mildred.

Das Jubiläum wird hochrangig gefeiert in Anwesenheit des Bundespräsidenten Dr. Richard von Weizsäcker, mit einer Festrede von Staatsminister Schaefer (AA) und Ansprachen von Oberbürgermeister Dr. Daniels und Clubpräsident Botschafter von Luxemburg Dr. Adrien Meisch. Das Jubiläum ist zugleich glänzender Schlusspunkt unter die 40jaehrige Geschichte als Begegnungsort von Diplomaten und Deutschen in der Bundeshauptstadt Bonn. Schon am 20. Juni 1991 hatte der Bundestag Berlin im Berlin/Bonn-Gesetz zur neuen Hauptstadt bestimmt und den Umzug der Bundesinstitutionen dorthin beschlossen.

Die Mitgliederversammlung beschließt, den Club am Gründungsort in Bad Godesberg fortzuführen, obwohl die Diplomatie, das Parlament und die Mehrheit der Verbände und damit viele Mitglieder nach Berlin übersiedeln.

Neuer Präsident ist Botschafter a.D. Dr. Pabsch und neuer Vorsitzender des Beirats Dr. Hagen Hultzsch, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom. Dr. Wolfgang Clement, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, übernimmt die Ehrenpräsidentschaft, die bisher die Außenminister innehatten. Er behält sie auch als Bundesminister für Wirtschaft. Der neue Vorsitzende Dr. Pabsch öffnet den Club stärker für BürgerInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft, kulturellem und gesellschaftlichem Leben sowie freien Berufen. Angehörige der UN-Sekretariate in der Region verbliebenen Bundesbehörden und auch der Rhein-Sieg-Kreis werden verstärkt in die Aktivitäten einbezogen.

Zum Festakt in der Konzernzentrale der Deutschen Telekom begrüßt Vorstandsvorsitzender Kai-Uwe Ricke Altbundespräsident Professor Dr. Herzog, zahlreiche Ehrengäste und 800 Mitglieder mit einer launigen Ansprache über Diplomatie und Kommunikation.

Angela Merkel, damals noch Vorsitzende der CDU zu Gast im Internationalen Club. Ihr Thema "Deutschland - Herausforderungen und Chancen"

Bundesaußenminister und Vizekanzler Frank Walter Steinmeier spricht auf Einladung des Clubs zum Thema „Multilaterale Zusammenarbeit und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.“ Telekom-Chef René Obermann hatte den großen Saal der Telekom-Zentrale zur Verfuegung gestellt und begrueßte die zahlreichen Club-Mitglieder.

Deutsche Bank-Vorstand Josef Ackermann spricht im alten Plenarsaal der Bundesregierung vor stolzen 950 Clubmitgliedern und Gaesten.

12 Jahre war Dr. Wiegand Pabsch Präsident des Clubs. Er gab dem Club nach Wegzug des Bundes nach Berlin neues Profil als Diskussions- und Begegnungsforum für Bürger aller Bereiche, indem er die Thematik über internationale Politik hinaus auf Innen- und Gesellschaftspolitik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur erweiterte. Mit einem Symposium zur Zukunft Europas und einer Laudatio von Bundesminister a. D. Dr. Kinkel wurde er verabschiedet und zum Ehrenmitglied ernannt.

Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker spricht zum 60-jährigen Bestehen im Club La Redoute – und fordert mehr Solidarität und Sensibilität in der EU.